Ich war ja erstaunt, dass die Süddeutsche Zeitung im Feuilleton einen Artikel schrieb, der vom neuem Album von The Prodigy handelte. Ich weiß immer noch nicht, ob der Autor des Textes die Scheibe nun gut oder schlecht fand? Aber sei es drum. Dann habe ich gestern auf Spiegel Online eine Rezension gelesen, wo mir bald schlecht geworden ist. Der Autor des Textes, Herr Jan Wigger, musste wohl unter Protest einen Artikel schreiben. Dazu hat er mehrere CD's bekommen, unteranderem die neue von Prodigy und auch die neue von Björk. In die hat er kurz reingehört, vielleicht jeden Track so ca. 20 - 30 Sekunden angespielt und dann weiter "geskiped" Ich hasse es ja, wenn man etwas selber schreibt und dann aus einem anderen Schriftstück etwas rausnimmt, aber in dem Fall ist es ja ein Zitat:
Wenigstens die "Bild am Sonntag" hat sich gefreut, als "Always Outnumbered, Never Outgunned" den Schreibtisch der dort arbeitenden Popkultur-Koryphäen erreichte: "Sozialkritische Themen", "souliger Rap", ja insgesamt "pure Power" diagnostizierte man höchst erfreut, während man in anderen Redaktionen fieberhaft nach Praktikanten vom Dorf suchte, die Prodigy nach jahrelanger Abstinenz freiwillig bescheinigen wollten, noch immer der dernier cri zu sein. Um es kurz zu machen: Diese Platte ist grässlich. Jeder zweite Track ein ärmlicher Abklatsch früherer Tage, alle paar Sekunden ein dümmliches Rattern, Wummern oder Klingeln - der "Holzmichl" ist innovativer. "Always Outnumbered, Never Outgunned" ist der Alleingang von Liam Howlett, der zwar messerscharf kombinierte, dass schon die letzte Single "Baby's Got A Temper" Mist war, es nun aber mit leichter Hand noch viel schlimmer macht. Liam Gallagher, Kool Keith und Princess Superstar sind auch dabei, doch einzig der Auftritt von Juliette Lewis als Barschlampe ist wirklich erwähnenswert. (2) Jan Wigger
Da mag ja jetzt der geneigte Leser sagen, na und? Aber mal ehrlich, das ist ja wohl echt eine Frechheit so etwas zu schreiben!!
Egal,
jetzt habe ich den Leser befangen gemacht und kann nun meine Rezension schreiben...
Als ich die CD in der Hand hielt fand ich das Cover irgendwie doof. Amazon sei Dank, hatte ich sie heute im Briefkasten. Als ich die Folie von der CD abmachte, was immer so wirkt, als würde die Plattenindustrie, die Spannung künstlich in die Länge ziehen, nahm ich die CD raus und legte sie in den CD Player. Und mir feuerte Spitfire um die Ohren und diesmal leider nicht die Stimme von Keith sondern der Semi Keith, Juliette Lewis. Mein Gott, dachte ich mir, als die fertig mti den Aufnahmen war, musste sie bestimmt Kotzen...
Ich hörte weiter. Wow, Prodigy hat sich weiterentwickelt oder ist gleich geblieben? Sie haben sich auf jedenfall verändert. Ihr Sound ist elektronischer, punkig, rockig, smothig, sexy, krachig, individuel und ab und zu einschlägig mainstreamig. Die einzelnen Tracks unterscheiden sich alle. Es gibt keinen der gleich klingt.
Und natürlich gibt es einen Song der extrem Super ist und auch einen, der absolut unter niveau ist. Welcher Song meiner Meinung nach hätte noch mal überarbeitet oder gar durch einen neuen ersetzt werden sollte ist "Wake up Call" Teilweise ganz gute Ansätzte aber dann, nur schrecklich. Klingt wie Türkische Dönerbudenmusik, von einem ganz schlechten Produzenten. Also, den Track einfach überspringen oder wenn ihr die CD auf Kassette ;) oder auf den iPod sicherheitskopiert, einfach weg lassen. Dafür doch den angeblichen Flop aus dem Jahre 2002 "Babys got a temper" dafür einsetzen.
Der hat mehr Klasse als "Wake up Call" Und jetzt der Hammer Track. Auf Jilted Generation war es ja für mich "No Good, start the Dance" auf Fat of the Land "Mindfields" auf der Experience hatte ich leider keinen Ohrwurm, die waren alle damals hörenswert... nun aber wieder in die Gegenward, auf der neuen Scheibe ist es "Shoot Down" Mein Gott, so was hab ich ja noch nie gehört. Die Gallagher Brüder haben dafür ihre Stimme und den Text geliefert. Dieser Track ist unbeschreibar, will es aber doch versuchen; krachende Riffs, ballernde Bässe, die diabolischen Stimmen von den Herren Gallagher. Wow. Den Track, wenn er dann als 12tes und letztes kommt, laut drehen und genießen. Ein gelungender Abschschluss einer gelungenden CD.
Fazit:
Teilweis erkennt man einen Stil, wie er bei Fat Boy Slim oder Moby vorkommt. Man holt sich bekannte Menschen und borgt sich ihre Stimmen und Sampelt sie hier und da. Aber in diesem Fall ist es wieder der typische Prodigy Stil, der es schafft, die Boxen zum kochen zu bringen. Für Prodigy Fans ein Muss, für Leute die noch nix von Prodigy ein feiner Einstig, für Spiegel Journalisten zu hoch und sonst eine gelungende Scheibe, die aber leider nicht den Status von "Musik for the jilted generatione" und "Fat of the Land" rankommt.
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