
Ein reicher Japaner reist nach Marokko. Seine Frau hat sich gerade umgebracht, und zur Ablenkung will er in diesem fremden Land zur Jagd gehen. Aus Dankbarkeit schenkt er seinem Reiseführer, einem armen Einheimischen, sein teures Gewehr. Dieser soll es ein paar Wochen später an einen befreundeten Nachbarn verkaufen.
Dessen Söhne erlauben sich ein paar heimliche Schießübungen, wobei eine amerikanische Touristin schwer verletzt wird.
Sie und ihr Mann machen hier Urlaub, um wieder zueinanderzufinden, was nicht gelingen mag und was durch den Unfall eine andere Dimension anzunehmen scheint. In einem kleinen Dorf von der Reisegruppe zurückgelassen und auf den Krankenwagen wartend, kämpft sie um ihr Leben und er mit seiner Hilflosigkeit.
Zuhause in den USA paßt das mexikanische Kindermädchen auf die Kinder der beiden auf, trotz baldiger Hochzeit ihres Sohnes in Mexiko, die sie schließlich und endlich nicht verpassen will und zu der sie kurzerhand die Kleinen einfach mitnimmt. Ihr Rückweg wird zum Horrortrip, in einer Welt, die traumatisiert und agressiv eigenen Gesetzen folgt und in der Menschlichkeit, im Sinne eines kommunikativen Miteinander, keinen Stellenwert mehr hat. Am Ende streift sie in bedrückender Hitze, vor Durst und Angst heulend durch die Wüste Mexikos auf der Suche nach den Kindern. Eine bedrückende Szene, der man sich nicht entziehen möchte oder kann und mit ihr durch Staub und Felsen stolpert – hilflos und ohne die Möglichkeit, etwas gegen ihr Leid zu tun. Dies ist die wohl mit eine von vielen starken Szenen der der Regisseur seine Fähigkeit zu emotionalen Tiefschlägen zu beweisen versucht. Es mag funktionieren, aber nicht für den gesamten Film.
Der Film ist toll photographiert und die Aufnahmen von Tokio, Mexico und Marokko sind beeindruckend. Jedoch ist man am Ende der Ansicht, einen epischen Film gesehen zu haben, aber sich am Ende fragt, was denn der Film aussagen will. Es kommt mir vor wie bei "Lost in translation". Man findet den Film schön und toll, weiß aber nicht warum. Und dann erinnert der Film stark an 21 Gramm. Ist ja auch kein Wunder, da der Regisseur auch bei diesem Regie führte, und dessen Konzept darauf hinaus lief, verschiedene Geschichten zu erzählen, die aber alle etwas miteinander zu tun haben. Dieses wird auch in Babel so gemacht und es gefällt. Alles in allem darf man sagen, dieser Film ist sehr sehenswert und würde er ein Musiktitel sein, würde ich ihn in die Kategorie "Indie" packen.
4 von 5 Punkte
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