Mittwoch, November 28, 2007

Schöner Leben

Schöner Leben D 2007. R: Markus Herling. B: Markus Herling. K: Peter Steuger. S: Anna Kappelmann. M: Benni Reimann. P: Fado Film (Berlin). D: Karin Düwel, Klaus Gehrke, Susanne Ugé 106 Min. farbfilm verleih ab 15.11.07



Inhalt:
Heiligabend in Berlin: Zufällig kreuzen sich die Wege ganz unterschiedlicher Menschen. Da ist Elke (Susann Ugé), eine allein erziehende Mutter, die Einiges auf sich nimmt, um ein Versprechen, das sie ihren Kindern gegeben hat, einzulösen; ein Vater (Hans Klima), der aus Schamgefühl versucht, sich vor dem alljährlichen Treffen mit seinem Sohn (Andreas Guenther) zu drücken; der Schauspieler Alwin (Max Herbrechter), der nach einem enttäuschenden Casting sein Talent unter kuriosen Umständen in der Öffentlichkeit herausfordert; ein Weihnachtsmann, der Schnäppchenmärkte ausraubt und Weisheiten übers Leben hinterlässt; der verwitwete, mürrische U-Bahnfahrer Otto (Klaus Gehrke), dem entgegen seiner Prinzipien, die vitale Reinigungsmittelvertreterin Sieglinde vor die Nase gesetzt wird; und da sind noch Joseph (Pasquale Aleardi) und Maria (Isabella Parkinson), die sich Monate nach ihrer Trennung plötzlich gegenüberstehen. Sie alle sollen an diesem Heiligabend in Berlin ganz überraschend feststellen, dass es Hoffnung gibt, wo man sie gar nicht vermutet ...

Kritik:
Dieser Film ist einfach wunderbar. Sehr scharf gezeichnet, emotional und Wirklichkeit widerspiegelnd. Hier wird einem ein Film vor die Nase gesetzt, der zwar typisch für den deutschen Film ist, also, sehr realitätsnah, aber bei diesem Film wird noch eins drauf gesetzt. Man kann sich in jeden der vielen Protagonisten hineinfühlen. Im laufe des Films hegt man die gleichen Hass-, Glück- und Liebesgefühle. Diese Emotionalität trägt auch ein Großteil durch die Kameraführung bei, welche im sogenannten Dogma-Stil dem Zuschauer präsentiert wird. Erwähnenswert sind auch die Off-Sprecher. Nicht wie sonst erzählt uns eine schön klingende Stimme den Film, nein, bei "Schöner Leben" lässt man einfach einen Radiosender im Hintergrund laufen. Und nicht irgendeiner, sondern DEN Radiosender aus Potsdam. Radio eins. Der Clou ist, dass die Musik, die sonst mehr oder wenig im Hintergrund zu hören ist, als Radiosendung wahrgenommen wird. Sie ist da, aber man ignoriert sie oder man hört ihr leidenschaftlich zu... Dieser Film ist für all die jene, die es satt haben, Filme sehen zu müssen, wo einem alles erklärt wird. Wo Schauspieler sich um Kopf und Kragen spielen, nur um Anerkennung zu bekommen und für all die, die frische, unverbrauchte und doch begabte Schauspieler sehen wollen und nicht die vermeintliche Elite, die sonst in jeder deutschen Produktion (leider) zu sehen ist.... und natürlich nur für Erwachsene.

Ich gebe den Film 5 von 5 Punkten.


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