Donnerstag, März 05, 2009

DER VORLESER

The Reader. USA/D 2008. R: Stephen Daldry. B: David Hare. K: Roger Deakins, Chris Menges. S: Claire Simpson. M: Nico Muhly. P: Babelsberg International, SenfkornFilm, Mirage, Redmond Morris. D: Kate Winslet, David Kross, Ralph Fiennes, Lena Olin, Bruno Ganz, Jeanette Hain, Susanne Lothar, Matthias Habich, Jürgen Tarrach u.a.
124 Min. Senator ab 26.2.09



Michael ist 16, und sie ist viel älter als er. Eigentlich sollte aus dieser Begegnung, bei der sie ihm geholfen hat, als er sich vom Fieber geschüttelt im Treppenhaus übergab, nicht mehr werden, denn im Deutschland der 1950er Jahre ist selbst die Beziehung zwischen gleichaltrigen Jugendlichen der strengen Überwachung der Eltern ausgesetzt. Trotzdem bleiben sie in Kontakt und treffen sich heimlich, lieben sich und hören die Geschichten, die er ihr vorliest. Bis sie eines Tages spurlos verschwindet und er sie erst im Gerichtssaal wiedersieht, er als Student, sie als Angeklagte. Es ist das Jahrzehnt der Aufarbeitung alter Nazi-Verbrechen; Hanna wird vorgeworfen, als Aufseherin eines KZs auf einem Gefangenentransport die Häftlinge in eine Kirche eingesperrt und verbrannt zu haben.


Kate Winslet macht einfach immer alles richtig. Sie ist eine schöne intelligente Frau die einfach alles kann. Am besten kann sie mit ihren Filmen verblüffen in welchen sie jedes mal eine neue Facette ihres Können preis gibt. In "Der Vorleser" spielt sie einfühlsam aber hart. Und genau diesen Gegensatz macht es, was sie so geheimnisvoll macht. Ihre Art zu spielen ist umwerfend brillant. Mit einer Leichtigkeit ohne auf den Geist zu gehen.

David Kross ist ja gerade in Deutschland bekannt geworden durch den Film "Krabat" und ist jetzt auch über die Grenzen Deutschlands hinaus wohl etwas bekannter. Die amerikanische Werbeindustrie für Filme forciert ja eher Ralph Fiennes als David Kross, da man Herrn Fiennes ja dort eher kennt, was aber dumm ist, da David Kross mehr für den Film getan hat als Ralph Fiennes, der lediglich - und das ist meine Meinung - eine Nebenrolle spielte. Sehr beeindruckt über das Spiel von David Kross war ich auch. Er schafft es jugendliche Naivität und Erwachsene Reife zu zeigen. Hoffentlich wird er, wie es ja all zu gerne gemacht wird, nicht gebrandmarkt als der Typ der mit Kate Winslet rumgemacht hat, sondern als der Typ, der einfach so in einem Hollywoodfilm mitspielte und das ist der Punkt, der mir komisch erscheint. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, einen deutschen Film zu sehen, der mit zwei, drei amerikanischen Schauspielern besetzt war. Ist dieses Gefühl jetzt gut oder schlecht?

Fazit: Das sensible Spiel der beiden Hauptdarsteller und die Geschichte die die beiden verbindet, ist kraftvoll und mitreißend und macht wett, dass es sich um eine Literaturverfilmung handelt, welche die meisten Schüler in Deutschland kennen dürften, denn "Der Vorleser" von Bernhard Schlink wird dort als Geschichtsaufbereitung "durchgenommen". Alles in allem ist dieser Film sehenswert ohne kitsch und chi-chi. Geradlinig und sehr kurzweilig.

Der Film bekommt von mir 4 von 5 Punkten.
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Dir, einen schönen Tag.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich hab das Buch ja vor einigen Jahren gelesen. Hat mir eigentlich ganz gut gefallen!
Ich denke, den Film werde ich mir mal ansehen! Aber vll eher ausgeliehen als im Kino.