Der Künstler Andy Warhol prophezeite bereits im Jahre
1968 das Elend der heutigen Medienlandschaft: In der
Zukunft wird jeder einmal für 15 Minuten berühmt sein.
Seitdem befinden sich mehr oder weniger talentierte
Menschen auf der Jagd nach öffentlicher
Aufmerksamkeit. Das ist nicht immer interessant oder
schön anzusehen. Derzeit erlebt allerdings ein
zweijähriger Dackel aus Schweden seine 15 Minuten
Ruhm, wie man sie sympathischer nicht finden kann. Er
machte seiner ursprünglichen Bestimmung als
Jagdgebrauchshund alle Ehre. Roy heißt der Dachshund,
der einen fast magischen Sieg errang. Todesmutig,
seine Chance witternd, war er bei einem
Waldspaziergang auf ein ganzes Rudel Elche zugestürmt,
um schließlich zu schaffen, was niemand glauben konnte
- er erlegte einen der skandinavischen Hirsche. Sein
Herrchen fand den Dackel mächtig stolz neben dem toten
Tier stehend. Das ist die Geschichte und der Grund für
Roys Berühmtheit. Doch wie meist hat der Erfolg vieler
kurzzeitig Berühmter einen Haken, so auch bei Dackel
Roy. Im Nachhinein stellte man fest, dass der Elch auf
einem Auge blind war und vermutlich, von Roy bloß
erschreckt, gegen einen Baum rannte und sich dabei das
Genick brach. Also nichts da mit Dackel erlegt Elch!
Ein Zufall war es.
Was können wir nun aus dieser Geschichte lernen? Wenn
die großen 15 Minuten nahen, muss man nur einen
schwachen Gegner suchen und sich im richtigen
Augenblick gut präsentieren, wie Roy der Dackel. Dann
klappt das mit dem Ruhm - auch mit dem unverdienten."
(c)2005 by s. keppler
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.enjoy the fall
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